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Cochlea-Implantat- Taube lernen hören!

Menschen finden, dass Hören eine Selbstverständlichkeit ist. Wer nicht hören kann, der ist oft kontaktlos. Das Cochlea Implantat (CI) gibt diesen Menschen den Zugang in die Welt der Hörenden mit modernster Hörtechnik!

Was ist das Cochlea-Implantat?

Das Cochlea-Implantat ist eine feste Hörprothese für Gehörlose und Leute die ertaubt sind, deren Hörnerv aber noch funktioniert. Das Cochlea-Implantat-System setzt sich aus dem Mikrofon, dem digitalen Signalprozessor, der Sendespule mit Magnet sowie dem eigentlichen Implantat zusammen. Das eigentliche Implantat besteht aus einem zweiten Magneten, der Empfangsspule, einem Stimulator sowie dem Elektrodenträger mit seinen Stimulationselektroden. Diese Elektroden führt man in die Cochlea (deutsch Hörschnecke) ein. Die Empfangsspule platziert der Arzt im Schädelknochen in der Nähe der Ohrmuschel unter der Kopfhaut. Die Sendespule des Prozessors haftet mit den Magneten auf der Kopfhaut direkt über der Empfangsspule im Cochlea-Implantat. Die Spannungsversorgung des Implantats erfolgt über die Kopfhaut mithilfe elektromagnetischer Induktion. Die Signale werden mit Hochfrequenzwellen übertragen. Das Cochlea-Implantat wird meist nur CI und die gesamte Anlage CI-System genannt.

Wann bekommt man ein Cochlea-Implantat?

Die Versorgung mit einem Cochlea-Implantat erfolgt dann, wenn mit den besten herkömmlichen schallverstärkenden Hörgeräten das ausreichende Sprachverstehen nicht erzielt wird. Das ist dann der Fall, wenn die Haarzellen zerstört sind. Die Aussage, dass ein Cochlea-Implantat nur vollständig ertaubte Menschen bekommen sollten, ist wiederlegt worden. Beim Freiburger Einsilbertest konnte man feststellen, dass bei Cochlea-Implantat- und Hörgeräteträgern im Vergleich das Sprachverstehen von Einsilbern mit einem Cochlea-Implantat wesentlich verbessert wurde. Mehr als 75 % der CI-Träger verstehen über 30 % der Einsilber, 50 % der Cochlea-Implantat-Träger verstehen sogar über 62 % der Einsilber. Die Erfolgsaussicht ist im Wesentlichwn davon abhängig wie lange die Ertaubungsdauer bereits anhält aber auch von der Sprachkompetenz und dem Zustand der Hörnerven sowie der Motivation eines Patienten beim Erkennen sowie Identifizieren von variablen Höreindrücken und Sprachlauten.

Taube Erwachsene, die bereits vor bzw. während ihres Spracherwerbs ertaubten, ist die Versorgung mit einem Cochlea-Implantat nicht angeraten. Bei diesen Personen kann lautsprachliches Verstehen meist nicht erwartet werden.

Die Bewertung ihres Sprachverstehens kann bei kleinen Kindern mithilfe des Einsilbertests nicht durchgeführt werden. In diesem Fall entscheidet man aufgrund ihrer Hörschwelle. Als Richtmaß gilt hier die Hörschwelle von 90 dB HL oder weniger, ab 1000 Hz und mehr ist die Indikation zur Versorgung mit einem Cochlea-Implantat angeraten.

Wie funktioniert ein Cochlea-Implantat?

Das Cochlea-Implantat setzt sich aus einem externen Teil und dem implantierten Teil zusammen. Der externe Teil besteht aus einem Mikrofon, dem Sprachprozessor, Batterie bzw. Akku und der Spule. Dieser Teil wird in der Regel hinter dem Ohr getragen. Er überträgt die digitalen Informationen mithilfe der äußeren Spule an die Spule im Implantat. Jeder der beiden Spulen besitzt einen Magneten, damit die korrekte Lage gewährleistet ist. Der implantierte Teil besteht wie bereits erwähnt ebenfalls aus einer Spule, dem Signalprozessor mit Stimulator sowie Elektroden zur Stimulation des Hörnervs. Die innere Spule überträgt die empfangenen Signale an die Stimulationsschaltung. Die erforderlichen Ströme werden hier erzeugt, welche die Elektroden in der Cochlea benötigen. Diese Ströme stimulieren den Hörnerv im Ohr, der den defekten Haarzellen nachgeschaltet ist. Also ist bei einer Schädigung der Haarzellen nur ein Cochlea-Implantat effektiv, denn das herkömmliche schallverstärkende Hörgerät braucht ihre Funktion. Die Digitalisierung von den Audiosignalen des Mikrofons und Stimulation in der Cochlea wird abhängig vom Hersteller mit der Hilfe von verschiedenen Kodierungs- und Stimulationsstrategien realisiert. Trotz der unterschiedlichen Kodierungsweise ist das Sprachverstehen bei allen drei bekannten Herstellern in etwa gleich.

Was kostet ein Cochlea-Implantat?

Die Kosten für die Versorgung mit einem Cochlea-Implantat liegen inklusive der Rehabilitations-Maßnahmen bei etwa 40.000 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für eine Versorgung mit dem CI-Implantat. Eine Finanzierung der privaten Krankenkassen ist in der Regel Verhandlungssache.

Ist das anschließende Hörtraining unbedingt notwendig?

Um mit dem Cochlea-Implantat den größtmöglichen Nutzen erzielen zu können, ist eine umfassende Reha unerlässlich. Die Klinik, die das Implantat eingesetzt hat, führt auch die CI-Reha durch. Dazu gehören in der Regel zwanzig Sitzungen, bei denen vor allem die Sprachprozessoren individuell angepasst werden. Mit Hör- und Sprachtraining wird die Entwicklung des Hörens sowie des Verstehens mit CI-Implantat gefördert.

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