Wer Hörgeräte trägt, zieht daraus einen enormen Nutzen: Das Hören und Verstehen verbessert sich deutlich. Die überwältigende Mehrheit, 85 Prozent, der Hörgeräte-Träger ist zufrieden mit dem Nutzen, den Hörsysteme bringen. Besonders hoch wird die Verbesserung der Lebensqualität eingestuft: 93 Prozent geben an, dass Hörgeräte die Qualität ihres Lebens positiv beeinflussen. Dies ergab die Befragung von über 1.500 Personen, die wegen einer Hörminderung Hörgeräte tragen. Die repräsentative Studie wurde von Dr. Sergei Kochkin durchgeführt, dem Direktor des „Better Hearing Institute“ in Alexandria, USA.
Besonders angetan sind die Nutzer vom Tragekomfort (86 Prozent), von der Klarheit des Klangs (74 Prozent) und dem Hören in Zweiergesprächen und in kleinen Gruppen (90 und 85 Prozent). Drei von vier Befragten sind zufrieden beim Musikhören und wenn sie draußen unterwegs sind, während ihrer Freizeitbeschäftigung, beim Autofahren, in der Kirche, im Restaurant und im Konzert. Hören und Verstehen ist nicht in jeder Lebenslage gleich. So haben auch gut hörende Menschen Probleme, in hallenden Gebäuden und in großen Gruppen – wie beim Stammtisch oder einer Party – Gesprächen zu folgen. Mit dem Hören in großen Gruppen waren aber immerhin 63 Prozent der Befragten zufrieden.
Das Ergebnis ließe sich sicherlich noch verbessern, wenn alle angemessen versorgt wären. So hat jeder siebte Befragte keine Möglichkeit, beidohrig zu hören. Von den 84 Prozent derer, die auf beiden Ohren schlecht hören, sind nur 86 Prozent beidohrig versorgt. Vierzehn Prozent verzichten, warum auch immer, darauf mit beiden Ohren zu hören. Dadurch kommt es zu Schwierigkeiten beim Richtungshören und beim Verstehen in Störlärm, wie zum Beispiel in größeren Gruppen.
Die Menschen sprechen von effektiverer Kommunikation, gestiegener Fähigkeit an Gruppen teilzunehmen und besseren Beziehungen zu Hause. Auch das Selbstbewusstsein und die Situation am Arbeitsplatz bessern sich, wenn Hörgeräte genutzt werden.
Das Durchschnittsalter der Befragten lag bei 71 Jahren, 62 Prozent waren Männer. Acht von zehn Benutzern würden ihren Freunden ebenfalls Hörgeräte empfehlen.
Empfehlungen spielen eine wichtige Rolle: So sagt jeder zweite, dass Familienmitglieder einen großen Einfluss auf die Entscheidung für Hörgeräte hatten. Der wichtigste Faktor – mit 63,7 Prozent – aber war die eigene Feststellung, dass das Hörvermögen nachgelassen hat. (Mehrfachnennungen waren möglich.)
31,5 Millionen US-Amerikaner haben eine Hörminderung. Nur jeder vierte, 7,3 Millionen, trägt Hörgeräte. Auch in Deutschland nutzt nur jeder vierte bis fünfte Betroffene Hörsysteme. Für die Studie wurden aus einer zufälligen Auswahl von 3.000 Hörgeräte-Trägern diejenigen ausgesucht, deren Hörsysteme nicht älter als fünf Jahre waren. Die Hälfte dieser Geräte waren volldigital.
Diese Auswahl wurde getroffen, um zu sehen, wie zufrieden die Kunden im Zeitalter digitaler Hörgeräte sind. In vergleichbaren Untersuchungen vergangener Jahre, als Digitalgeräte noch wenig oder gar nicht verbreitet waren, lag die Zufriedenheit der Nutzer deutlich niedriger. Die Verbraucher profitieren also nachweislich davon, wenn der enorme technische Fortschritt endlich bei ihnen ankommt. Doch das kann dauern. Denn tatsächlich liegt das Durchschnittsalter für Hörgeräte in den Vereinigten Staaten sonst bei 4,5 Jahren – jedes zehnte Geräte ist neun Jahre oder älter.
Mit der Anpassung waren beeindruckende 92 Prozent der Befragten zufrieden. Im Schnitt waren sie 2,5 Mal beim Audiologen oder „Hearing Aid Specialist“, bis sie mit dem Hören und dem Klang ihrer Geräte zufrieden waren. Den Beruf des Hörgeräte-Akustikers, mit seiner mehrjährigen, anspruchsvollen Ausbildung, gibt es in den Vereinigten Staaten nicht. Die Qualität der Hörgeräte-Anpassung in Deutschland genießt weltweit einen hervorragenden Ruf. So sind die deutschen Kunden auch mehrheitlich mit der Anpassung zufrieden. Wie eine Studie zeigt, halten sie die Hörgeräte- Akustiker für kompetent, vertrauenswürdig und geduldig.