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Hörgeschädigte Kinder

Behandlung lohnt sich

Am Anfang war das Wort …

Keine Angst – jetzt folgt ganz bestimmt keine theoretisierende Abhandlung der Schöpfungsgeschichte! Obwohl das, um was es hier geht durchaus mit Geschöpfen zu tun hat. Mit ganz jungen nämlich, mit Kleinkindern. Vom Hören bei Kleinkindern und Säuglingen soll die Rede sein.

Wie viel wird heute berichtet von frühkindlichem Erleben und Erfahrungen, welch großer Wert wird gelegt auf Förderung von Fähigkeiten, Begabungen und Intellekt. Was das mit dem Hören bei Kleinkindern zu tun hat? Eine Menge! Um das darzustellen, sei ein kleiner thematischer Bogen erlaubt:

Die Entwicklung der Sinne eines Säuglings oder Kleinkinds

Die Basis für unser aller Entwicklung wird bekanntermaßen bereits in unseren frühesten Kindheitstagen gelegt. Alles ist neu für das kleine Wesen. Jede Stunde seines Lebens ist vollgestopft mit Neuigkeiten, mit noch völlig fremden Dingen. Dies bezieht sich natürlich auf alle seine fünf Sinne, also auf alles, was es sehen, fühlen, schmecken, riechen und hören kann. Ungeordnet und scheinbar wirr sind die vielfältigen Eindrücke der Welt, die Kleinkinder in ihrer ersten Lebensphase in sich aufnehmen. Doch mit zunehmendem Alter und Erfahrungsreichtum - und hier sind Tage und Wochen schon erstaunlich lange Zeiträume - beginnen sich die Dinge zu ordnen.

Das Kind beginnt Personen voneinander zu unterscheiden und z.B. Gegenständen eine bestimmte Funktion zuzuordnen. Täglich ist es intensiv damit beschäftigt, seine Erfahrungen zu erweitern und sie in sein Weltbild einzuordnen. Ganz wichtig ist dabei, dass den Dingen und Vorgängen im Laufe der Zeit auch Namen gegeben werden. Diese erfährt das Kind von seinen Kontaktpersonen - in der Regel den Eltern und Geschwistern.

Ist das Gehör voll entwickelt?

Man stelle sich nun vor, einer der fünf Sinne, nämlich das Gehör, wäre bei einem Kind nicht vollständig entwickelt oder gar nicht vorhanden. Obwohl dieses Kind mit völlig normalen geistigen Fähigkeiten ausgestattet sein mag, wird es von einer bestimmten Entwicklungsstufe an zwangsläufig hinter gesunden Gleichaltrigen zurückbleiben. Nicht nur wichtige akustische Umwelterfahrung entziehen sich ihm, auch der sinnliche Kontakt zu den Menschen seiner Umgebung ist deutlich eingeschränkt. Das allmähliche Verstehen der Umwelt fällt ihm wesentlich schwerer, da ihm die Namen und Begriffe verborgen bleiben und eine Kommunikation, wenn sie anfangs auch einseitig ist nicht stattfinden kann. Keine Frage, dass das Lernen von Sprache unter solchen Umständen beinahe unmöglich ist.

Hörgeschädigte Kinder, deren Behinderung nicht rechtzeitig entdeckt wurde, entwickeln deshalb zwangsläufig einen wesentlich geringeren Intellekt, lernen spät schlecht oder gar nicht sprechen. Sie bleiben ihren Altersgenossen gegenüber weit zurück.

Frühzeitige medizinische Behandlung des Ohrs lohnt sich

Bei einem rechtzeitigen Erkennen der Hörbeeinträchtigung muss dies jedoch nicht die Folge sein! Eine frühzeitige medizinische Behandlung, gegebenenfalls auch schon eine frühe hörtechnische Versorgung, können Folgeschäden und -probleme verhindern.

Damit ist klar: Früherkennung von Hörschäden ist äußerst wichtig. Dabei sind hierfür gar keine aufwendigen medizinischen Tests und Untersuchungen vonnöten. Unser Tipp an junge Eltern lautet: Beobachten Sie Ihr Kind möglichst genau. (Klar, das tun Sie sowieso.) Erzeugen Sie kleine akustische Reize außerhalb des Gesichtskreises Ihres Kindes. Fingerschnippen, Rascheln, Rufen oder ähnliches kommt in Frage. Nach einer gewissen Zeit sollte sich Ihr Kind diesem Geräusch zuwenden, weil es seine Ursache erkunden möchte Erschrecken Sie nicht, wenn die Reaktionen nicht gleich über die Maßen deutlich ausfallen. Kleinkinder reagieren durchaus sehr unterschiedlich. Wenn allerdings nach häufigeren Versuchen nach wie vor jede Reaktion ausbleibt, sollten Sie auf jeden Fall einmal mit Ihrem Kinderarzt darüber sprechen. Er verfügt über genaue und gründliche Untersuchungsmethoden und kann Ihnen Klarheit verschaffen.

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