Hören ist, neben dem Sehen, die wichtigste Sinneswahrnehmung, mit der wir uns in unserer Umwelt zurechtfinden. Gutes Hören schützt vor Gefahren, beispielsweise im Straßenverkehr, es erlaubt uns die Teilnahme an Gesprächen und es verschafft uns Genuss - zum Beispiel durch Musik, Meeresrauschen oder Vogelgezwitscher. Eine Hörminderung beeinträchtigt daher die Lebensqualität empfindlich. Die Ursachen für eine Hörminderung können unterschiedlich sein - die gute Nachricht ist jedoch, dass sich die allermeisten Hörprobleme mit einem passenden Hörgerät mildern oder sogar gänzlich beheben lassen.
Heimtückisch an einer Hörminderung ist vor allem der Umstand, dass sie zumeist schleichend auftritt - anders als bei einem Hörsturz, der mit einem schlagartigen Hörverlust einhergeht. Betroffene gewöhnen sich über einen längeren Zeitraum an die Hörschwäche - auch weil das Gehirn viele Defizite zunächst noch kompensiert. Spätestens wenn dem unmittelbaren Umfeld des Betroffenen die Hörminderung auffällt, ist es höchste Zeit, einen Hörakustiker oder HNO-Arzt aufzusuchen.
Altersschwerhörigkeit ist eine quasi "natürliche" Form der Hörminderung. Verantwortlich dafür sind Beschädigungen der feinen Haarsinneszellen in der Hörschnecke. Die Signalübertragung an den Hörnerv wird beeinträchtigt. Ein Hörgerät kann diese Form der Hörminderung effektiv regulieren. Eine unbehandelte Hörschwäche kann dagegen langfristig die Psyche eines Menschen schwer in Mitleidenschaft ziehen. Die Betroffenen empfinden Gespräche als sehr anstrengend, meiden verstärkt soziale Kontakte und ziehen sich zurück. Inzwischen legen diverse Studien sogar nahe, dass die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung bei älteren Menschen mit ausgeprägter Hörminderung größer ist als bei Normalhörenden.
Der möglichst rechtzeitige Besuch eines Hörakustikers ist auch deshalb angeraten, um das Risiko schwerwiegender Folgen einer Hörminderung auszuschließen. Die Wissenschaft ist sich jedenfalls sicher, dass das Gehirn nach circa sieben Jahren das Hören einer ganzen Reihe von Klängen und Geräuschen quasi "verlernt". Moderne Hörgeräte nutzen Digitaltechnik, um zum Beispiel Hintergrundgeräusche und Stimmen voneinander zu trennen und dadurch die Fokussierung auf ein Gespräch zu erleichtern. Die Hörminderung kann außerdem so fein ausgeglichen werden, dass ein exaktes Richtungshören möglich ist, das die Orientierung verbessert.
Welches Hörgerät für Ihre Belange und Ihre Hörminderung genau das richtige ist, besprechen Sie am besten in einem ausführlichen Beratungsgespräch mit Ihren Hörakustiker. Grundsätzlich wird zwischen zwei Bauformen unterschieden: Den Im-Ohr-Geräten und den Hinter-dem-Ohr-Geräten. IdOs sitzen vergleichbar einem Ohrstöpsel im Gehörgang, sind daher fast unsichtbar und für Brillenträger besonders angenehm. Sie können bei leichter bis mittelschwerer Hörminderung maßgefertigt angepasst werden. HdOs werden hinter dem Ohr platziert, eignen sich für jede Art von Hörminderung, zeichnen sich durch einen hohen Tragekomfort aus und können kabellos mit Fernseher, Radio oder dem Smartphone verbunden werden.
Der Hörakustiker an Ihrem Wohnort (über die Eingabe Ihrer Postleitzahl leicht zu finden) hält eine Auswahl der Hörgeräte aller namhaften Hersteller für Sie bereit. Nach einem präzisen Hörtest - den alle angeschlossen Verbund-Mitglieder kostenlos und unverbindlich anbieten - wird er mit Ihnen ausführlich erörtern, welches Gerät zu Ihrer Hörminderung, zu Ihren Lebensumständen und Alltagserfordernissen am besten passt. Verlassen Sie sich auf die Kompetenz und Erfahrung Ihres Hörakustikers. Im ersten Schritt wird Ihnen Ihr Hörakustiker ein oder mehrere Geräte, die für Ihre Hörminderung in Frage kommen, zum Probetragen überlassen. So können sich zunächst mit Ihrem neuen Helfer vertraut machen - und wissen genau, was in der Feinanpassung für Ihre Hörminderung noch geändert werden sollte. Ihr Hörakustiker ist ein Spezialist, der Ihnen ein Stück Lebensqualität zurückgibt.