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Hörtherapie: Gezieltes Hörtraining erhält das Gehör

Im Alter lässt das Gehör naturgemäß etwas nach. Da dieser Prozess schleichend vorangeht, wird er von vielen Menschen gar nicht bemerkt. Im Schnitt vergehen sieben Jahre, bevor Betroffene sich um ein Hörgerät bemühen. Das hat Folgen: Bis dahin hat man sich schon daran gewöhnt, dass man nichts mehr oder nur wenig hört. Das Hörgerät bringt also erst einmal gefühlt keine Besserung. Was tun, damit sich das Gehirn wieder an die Geräuschkulisse gewöhnt? Eine Hörtherapie mit gezieltem Hörtraining verschafft Besserung.

Das Gehirn ist auch nur ein Muskel

Nun ja, so ganz stimmt das nicht. Immerhin besteht das Gehirn aus miteinander vernetzten Nervenzellen, nicht aus Muskelfasern. Aber warum funktioniert so ein Muskel? Warum hilft Training? Training heißt eigentlich nur, dass ein Reiz gesetzt wird. Dieser Reiz wird über die Nerven weitergeleitet und bewirkt am Ende etwas. Kommen viele Reize an, werden die Nervenverbindungen immer schneller und besser. Fehlen Reize, baut der Körper die bestehenden Verbindungen ab. Das Material wird recycelt - so ein menschlicher Körper arbeitet sehr ökonomisch. Nachhaltig, wenn man es in moderne Worte fassen will.

Wenn man nun davon ausgeht, dass Training Nervenzellen aufbaut und vernetzt, wird die Sache klarer: Fehlen die Geräusche, weil das Gehör die akustischen Reize nicht mehr weiterleitet, werden die entsprechenden Verbindungen im Gehirn abgebaut. Um sie wieder aufzubauen, braucht es akustische Reize. So wie bestimmte Menschen also in die Muckibude gehen, um ihren Bizeps aufzubauen, sollten Menschen vor dem Gebrauch eines Hörgeräts zur Hörtherapie gehen. Dort wird mit gezieltem Gehörtraining das Netz von Nervenzellen im Gehirn wieder aufgebaut.

Sprache und Töne unterscheiden

Was hören wir eigentlich? Da sind zum einen die Hintergrundgeräusche, die uns nicht viel bedeuten. Das Rauschen eines entfernt vorbeifahrenden Zuges, der Wind in den Straßenschluchten, das Scheppern von Mülltonnen sind unwichtig. Diese Geräusche blendet das Gehirn ohnehin meistens aus, sie erreichen nie das Bewusstsein. Anders mit menschlichen Stimmen: Diese werden, solange das Gehör funktioniert, immer bewusst wahrgenommen und an das Sprachzentrum gefunkt. Denn nur dann, wenn die in elektro-chemische Signale umgewandelten Schallwellen im Sprachzentrum ankommen, können sie zu Lauten dekodiert werden. Und diese Laute werden anschließend mit Bedeutung versehen - wir verstehen, was gesagt wurde. Gezieltes Hörtraining kann innerhalb von kurzer Zeit auch nach einem gravierenden Hörverlust wieder Sprachverstehen herstellen.

Gezielte Hörtherapie regt das Sprachzentrum an

Experten haben eine Hörtherapie entwickelt, die die Nervenzellen im Hörzentrum wieder verknüpft. Deaktivierte Verbindungen werden durch professionelles Hörtraining wieder aktiviert. Im Rahmen der Hörtherapie lernen Sie, unwichtige Störgeräusche auszublenden und Sprache wieder gezielt wahrzunehmen. Hörtraining kann aber noch mehr: Sie haben zwei Ohren, damit Sie auch räumliche, also dreidimensional, hören können. Im Hörtraining lernen Sie, durch Bewegungen die Geräuschquelle wieder ausfindig zu machen. Das gibt Ihnen beispielsweise im Straßenverkehr mehr Sicherheit, hat aber auch in anderen alltäglichen Situationen Vorteile.

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